Infobrief pro-konzil Nr. 5 – Januar 2012
Inhalt:
- Einladung zum Vorbereitungstreffen am 4. Februar
- Nachrichten aus einer anderen Kirche
Liebe UnterstützerInnen des Projekts pro-konzil, liebe Interessierte!
Das neue Jahr hat hoffentlich gut für Sie begonnen. Für viele ist diese Zeit mit Hoffnung auf Aufbrüche verbunden, auf eine neue Qualität von Widerstandsbewegungen weltweit, die sich gegen Politik im Interesse des Profits für wenige, gegen das globale Ausbeutungssystem zur Wehr setzen. Vielleicht haben Sie ja zum Beispiel in Form der Occupy-Gruppen, die in vielen Städten präsent sind, auch etwas davon mitbekommen. Transact, ein Netzwerk von Solidaritätsgruppen, schreibt in ihrer Broschüre vom November 2011: „Am 15. Oktober 2011 fanden gleichzeitig in über 900 Städten in rund 90 Ländern der Erde Proteste und Aktionen statt. Es war nicht der erste und nicht der größte globale Aktionstag, doch er markiert eine neue Qualität. Mit der Gleichzeitigkeit, in der sich in vielen Regionen aufeinander bezogene soziale Massenbewegungen neu entwickeln und den Krisen- und Sparregime die Stirn bieten, blitzt das Potential eines transnationalen Aufbruchs auf.“
Mit der Vorbereitung auf die Konziliare Versammlung „Zeichen der Zeit – Hoffnung und Widerstand“ vom 18.-21. Oktober im Saalbau Gallus in Frankfurt am Main wollen wir uns diesen Aufbrüchen anschließen, uns aus der Perspektive christlicher Traditionen den Zeichen der Zeit stellen und sowohl an die Aufbrüche der Konzilszeit erinnern als auch Projekte des Aufbruchs jetzt initiieren und vernetzen. Wir laden herzlich ein zum zweiten großen Vorbereitungstreffen am 4. Februar in Frankfurt am Main. Näheres dazu und zu den „Nachrichten aus einer anderen Kirche“ Nr. 1 in diesem Infobrief.
Wir freuen uns weiterhin über Rückmeldungen, Anregungen, Vorschläge für Workshops und Spenden!
Herzliche Grüße im Namen der Projektgruppe pro-konzil,
Katja Strobel
1. Vorläufige Planungen zur Konziliaren Versammlung und Einladung zum Vorbereitungstreffen am 4. Februar
Wir laden alle, die an einer Mitgestaltung der Konziliaren Versammlung vom 18.-21. Oktober in Frankfurt Interesse haben, dazu ein, am 4. Februar, 10 bis 16 Uhr, zum Vorbereitungstreffen nach Frankfurt zu kommen. Danke an alle, die bereits Vorschläge und Ankündigungen für selbstorganisierte Workshops geschickt haben! Das Programm sieht bisher so aus, dass an den Abenden und am Sonntag Vormittag zentrale Veranstaltungen geplant sind:
– Donnerstag abend: Eröffnungsveranstaltung unter dem Thema „Das Ereignis des II. Vatikanischen Konzils“
– Freitag abend: „Die K(irchen)-Frage stellen“
– Samstag abend: Liturgische Nacht
– Sonntag vormittag: Schlussveranstaltung mit Vereinbarungen und Verabredungen.
Dabei wird es die Möglichkeit geben, gemeinsam zu diskutieren und die zentralen Punkte aus den Workshops für alle sichtbar zu machen, aber auch der Raum für Austausch und Begegnung soll nicht zu knapp sein. An den Morgenden wird jeweils einen politisch-biblisch-theologischen Impuls zu den inhaltlichen Schwerpunkten vorbereitet.
Am Freitag und Samstag vor- und nachmittags werden selbstorganisierte Workshops, mehrteilige Veranstaltungen, Aktionen in und um die Stadt – z.B. im Bankenviertel oder am Flughafen – stattfinden. Die thematischen Säulen sind „Hunger nach Gerechtigkeit“, „Zukunft für alle“, „Quellen des Lebens“. Die bisher angekündigten Beiträge greifen u.a. folgende Themen auf:
– „Gaudium et spes 2012 – wie müsste sich eine Pastoralkonstitution von heute zum Thema ‚Kirche in der Welt von heute‘ äußern?“ (AGP)
– „Kirchen und ihre Rolle in Befreiungs- und Transformationsprozessen am Beispiel Südafrika“ (KASA Heidelberg)
– Thema Menschenrechte unter dem Motto „Bei euch aber soll es nicht so sein“ (MK 10,43) (Wir sind Kirche Dtl.)
– Anspiel „Bischöfinnensynode“ (Maria von Magdala, Wir sind Kirche Dtl.)
– Erfahrungsaustausch zu den drei Forderungen der Grundsatzerklärung des Aktionskreises Halle „Demokratisierung der Kirche“, „Humanisierung der Gesellschaft“, „Neuinterpretation des Glaubens“ (Aktionskreis Halle)
– Aktion gegen Kapitalismus im Bankenviertel (Ordensleute für den Frieden)
– Gesundheit und Heilung (pro concilio)
– Die Sehnsucht der Laien und Frauen nach Gerechtigkeit in der römischen Männerkiche (Ökumene 2017)
– „Wenn der Kapitalismus zur Religion wird und die Religion marktkonform“ (pax christi, Kommission für Globalisierung und soziale Gerechtigkeit)
Wir freuen uns über weitere Beteiligung und Vorschläge, vielleicht gibt es ja auch bereits Ideen der Verknüpfung von Workshops, Aktionen etc.! Vor Ort werden wir gemeinsam mit den Gemeinden und Glaubensgemeinschaften, die in Frankfurt/im Gallusviertel präsent sind, Austausch und gemeinsame Veranstaltungen organisieren. Alle, die über Kontakte verfügen oder in Frankfurt wohnen sind besonders dazu eingeladen, ihre Ideen einzubringen und mitzugestalten!
Das Vorbereitungstreffen wird vor allem dazu dienen, gemeinsam am Programm der Versammlung zu arbeiten. Nach der Vorstellung der Planungen für das Rahmenprogramm werden wir die Workshops, Aktionen, Ideen einander vorstellen. Wir wollen sie gemeinsam ggf. verbinden und in einen sinnvollen Zusammenhang stellen, sodass die roten Fäden erkennbar werden und vielleicht sogar ein Erarbeiten gemeinsamer Positionen auf der Versammlung möglich wird. Wir werden darüber sprechen, mit welchen Fragen, Erwartungen und Anliegen wir am Donnerstag abend in die Versammlung gehen und in welche Richtungen und in welchen Formen wir gern am Sonntag etwas festhalten, verkünden, verabreden, planen wollen. Denn der Vorbereitungsprozess und die Versammlung sollen ja erst der Anfang sein, Teil eines Aufbruchs, der an vielen Orten, auch in den Kirchen, zu spüren ist, und der weitergehen soll.
Wer am Vorbereitungstreffen teilnehmen möchte, melde sich bitte bis zum
23. Januar
unter info@pro-konzil.de mit Angabe der Personenanzahl, damit wir planen können – denn wir werden wieder einen Mittagsimbiss vor Ort organisieren. Den Teilnehmenden werden dann noch genauere Informationen über Ort, Anreise und Tagesordnung zugeschickt.
2. Nachrichten aus einer anderen Kirche Nr. 1
Wir im Infobrief Nr. 4 angekündigt, ist Ende letzten Jahres die erste Ausgabe der „Nachrichten aus einer anderen Kirche“ erschienen, die auf die Versammlung aufmerksam macht, den Aufruf vorstellt und einige der Zeichen der Zeit thematisiert, mit denen wir uns auf der Versammlung beschäftigen wollen. Sie kann auf den Homepages von pro-konzil und von Wir sind Kirche als pdf heruntergeladen werden. Hier die Links:
http://www.pro-konzil.de/?p=554
http://www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=124&id_entry=3690
Wir freuen uns über das rege Interesse an der Zeitung aus allen Himmelsrichtungen! Gedruckte Exemplare zum Weiterverteilen, Auslegen etc. können in beliebig (gern hoher) Anzahl bestellt werden unter info@pro-konzil.de oder direkt beim Institut für Theologie und Politik (Adresse und Tel.nr. siehe unten). Wir verschicken sie kostenlos, freuen uns aber sehr über eine Spende auf das Projektkonto (s. unten) – denn das gesamte Projekt ist auf die Finanzierung durch Spenden angewiesen.
Hier das Inhaltsverzeichnis der Projektzeitung:
– Zeichen der Zeit – Hoffnung und Widerstand – Aufruf zur Konziliaren Versammlung
– Flucht, Migration – ein notwendiger Perspektivwechsel (Philipp Geitzhaus)
– Mut zum ersten “nachkatholischen” Jahrtausend? (Michael Ramminger)
– Ein europäisches Konzil? (Frank Steinwurz)
– “Finale Krise des Kapitalismus” (Leonardo Boff)
– Der Katakombenpakt: eine Wasserscheide (Norbert Arntz)
– Diskriminierung von Frauen in der katholischen Kirche – ein ungelöstes Problem (Interview mit Ida Raming)
– Dialog – gegen alle Hoffnung? Informationsdienst der Arbeitsgemeinschaft von Priester- und Solidaritätsgruppen (Edgar Utsch)
Wir wünschen anregende Lektüre und freuen uns über Diskussionen, Anregungen für die nächste Ausgabe und das Weiterverbreiten der Zeitung!
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aus dem Infobrief-Verteiler aus- oder eintragen? Bitte schreiben Sie einfach eine kurze Nachricht an info@pro-konzil.de!
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