Der neue Papst – Jon Sobrino

Seitdem der neue Papst verkündet wurde, fragten mich Journalisten, wie ich darüber denke. Für eine seriöse Antwort musste ich einige Tage und Wochen abwarten. Aber weil sie so hartnäckig darauf bestanden, biete ich hier einige Überlegungen an, die vielleicht nützlich sein können.

Vier Aspekte sind mir dazu in den Sinn gekommen: 1. Die medienwirksame Folklore, 2. Was man wissen muss, 3. Reflexionen über das Ereignis und 4. Ob und worauf es uns verpflichtet.

1. Medienwirksame Folklore

Der Petersplatz war überfüllt mit Menschen aller Rassen und Hautfarben, mit vielfarbigen Fahnen, mit erwartungsvoll lächelnden Gesichtern. Die Fassade der Peterskirche mit kalkulierter Sorgfalt geschmückt. Da waren auch Menschen im Bischofsornat zu sehen und solche, die sich so herausgeputzt hatten, wie man sie im alltäglichen Leben auf den Straßen oder unter Campesinos und Marktfrauen kaum antrifft. Vorherrschend war die Folklore, wenn sich die Gebräuche auf dem Petersplatz etwas anspruchsvoller und vornehmer darstellen als in den Dörfern der spanischen Heimat oder der Kantone in El Salvador. Das machte keinen schlechten Eindruck, aber es sagte auch nichts wirklich Wichtiges zum neuen Papst, welche Hoffnungen und Probleme ihn erwarten, welches Kreuz er zu tragen hätte…. Wohl aber schockierte die Kluft zwischen dem zur Schau gestellten Prunk und der Einfachheit Jesu. Und man ahnte das Gehabe der Organisatoren: „Es läuft gut…“. Wenn zur perfekten Darstellung noch der Machtanspruch hinzukommt, kann ich das nur noch als Vergötterungspastoral bezeichnen.

Jorge Mario Bergoglio hieß der Name des neuen Papstes. Für Uneingeweihte kam die Nachricht völlig überraschend. Etwas ganz Neues. Der Papst ist Argentinier, der erste Papst aus diesem Land. Er ist Jesuit, der erste Papst des Ordens. Beides lässt sich banalisieren, wie einige Medien es tun. Deshalb muss man genau hinschauen. Messi ist Argentinier, aber nicht alle Argentinier sind Stars. Pedro Arrupe war Jesuit, aber – jetzt wirds ernst – wir Jesuiten sind nicht alle wie er. In die Sparte „Folklore“ gehören auch die etwas phantasie- und geistlosen Titel „Argentinier und Jesuit“. Hatte man nichts Anderes zu berichten? Folkloristische und mediale Momente sind schnell verflogen. Traurig wirds dann, wenn man absichtlich daran festhält oder sie mit bedeutungslosen Zusätzen ausschmückt, ohne zu den wesentlichen Themen zu kommen: Papst, Kirche, Gott und wir. Von den Medienmogulen und von der Toleranz der Zuschauer wird es abhängen, ob sie weiter auf das Folkloristische setzen.

Aber etwas war bereits am ersten Tag nicht mehr folkoristisch: die einfache Kleidung des Papstes, das bescheidene Brustkreuz ohne Gold, Silber und Brillanten, seine Verneigung vor dem Volk und seine Bitte ums Gebet vor dem Segen. Kleine, aber deutliche Zeichen. Hoffentlich werden große daraus, an denen man sein Pontifikat erkennt. Seine Einfachheit und Bescheidenheit waren nicht zu übersehen.

2. Erforderliches Wissen

Ohne etwas von ihm zu wissen, ist es schwierig, über den neuen Papst zu sprechen. Aber es ist auch nicht einfach, in kurzer Zeit etwas zu erfahren. Ich weiß nichts genaues über das Leben, die Arbeit, über Freud und Leid von Bergoglio. Ich verwende ein paar persönliche Informationen. Um nicht verantwortungslos daher zu reden, habe ich mich darum bemüht, vor allem mit Menschen aus Argentinien zu sprechen, die selbst mit ihm Kontakt hatten, Aber ich werde sie nicht zitieren. Ich bitte um Verständnis, dass nur dürftig ist, was ich in diesem Abschnitt sagen werde. Und bitte um Entschuldigung, wenn ich etwas Falsches sage. Bergoglio hat als Jesuit wichtige Ämter in der argentinischen Jesuiten-Provinz bekleidet. Er war Theologieprofessor, Superior und Provinzial. Von seinen Aufgabengebieten zu sprechen, ist nicht schwierig. Aber wie er sie wahrgenommen hat, davon kann man nur mit Feingefühl und jetzt mit Respekt und Verantwortlichkeit reden. Viele Freunde erinnern sich an ihn als einen Menschen mit festen Überzeugungen und starkem Temperament, mit unermüdlichen und engagiertem Einsatz. „Wenn sie ihn zum Papst machen, soll er wohl mit dem Besen durch die Kurie fahren“, hat man humorvoll gesagt. Manche erinnern sich auch an sein überstarkes Interesse, seine Überzeugungen zum Jesuitenorden anderen beizubringen; das Interesse konnte sogar zur sturen Forderung nach Loyalität seiner Person gegenüber werden. Viele denken an seinen einfachen Lebensstil als Jesuit, Erzbischof und Kardinal. Beweis dafür ist seine Wohnung und sein sprichwörtliches Reisen im Bus.

Viele seiner Priester erinnern an seine Nähe als Bischof; dass er ihnen anbot, sie in der Pfarrei zu ersetzen, wenn sie einmal eine Ruhepause brauchten. Der einfache Lebensstil und ein reales Interesse für die Armen, für Bedürftige, für bedrängte Gewerkschaftler gehörten für ihn zusammen. Er hat solche Menschen auch unmissverständlich gegenüber den verschiedenen Regierungen in Schutz genommen. Moralthemen beschäftigten ihn sehr, insbesondere die Abtreibung. Deswegen scheute er sogar den direkten Konflikt mit dem Präsidenten nicht. Zur Zeit der Repression durch die kriminelle Militärdiktatur trat er aber nicht so aktiv mit dem Mut zum Risiko zum Schutz der Armen auf. Dass die kirchliche Hierarchie Komplizin der Diktatoren war, ist bekannt. Bergoglio war Superior der Jesuiten in Argentinien von 1973 bis 1979, also in den Jahren der schlimmsten Repression und des zivil-militärischen Völkermords. Man kann wohl nicht von Komplizenschaft sprechen, aber es scheint wohl korrekt zu sein, wenn man sagt, dass Bergoglio sich unter diesen Umständen nicht hinter die Kirche der kleinen Leute gestellt hat, die sich an der Seite der Armen engagierte. Er war kein Romero. Aber ich weiß darüber nicht genug, so dass ich fürchte, etwas Falsches zu sagen. Bergoglio verhielt sich nicht so wie der argentinische Bischof Angelelli, der 1976 von den Militärs ermordet wurde. Möglicherweise hat er die lebendige Erinnerung an Leonidas Proaño, Bischof Juan Gerardi, Sergio Mendez in sich getragen, aber er gab sie nicht nach außen zu erkennen…

Andererseits hat er sich als Erzbischof von Buenos Aires seit 1998 auf verschiedene Weise und durch konkretes Tun an die Seite von Leuten gestellt, die schlecht behandelt wurden. Ein Augenzeuge erzählt, dass Bergoglio bei der Messe zum Jahresgedenken an die Tragödie von Cromagnon anwesend war – ein Brand bei einem Rockkonzert hatte 200 Jugendlichen das Leben gekostet – und nachdrücklich Gerechtigkeit für die Opfer forderte. Manchmal verwendete er eine prophetische Sprache. Er denunzierte die Missstände, die „die kleinen Leute mit Haut und Haar zermalmen“, und nannte sie beim Namen: Misshandlung von Menschen, Sklavenarbeit, Prostitution, Drogenhandel und viele andere. Manche glauben, dass Bergoglios stärkste Begabung und größte Kraft für die Ausübung des Papstamtes darin besteht, dass er ein Mensch ist, der aus der Erfahrung von Leid das Gespräch mit marginalisierten Menschen sucht. Er war mit Entschiedenheit dabei, wenn kirchliche Prozesse an den Rand der Kirche führten oder am Rande der Legalität stattfanden. Sinnfällige Beispiele dafür sind die Vikarie für die Pastoralen Mitarbeiter in den Elendsvierteln und seine Unterstützung für Priester, die ohne Anstellung nicht wussten wohin.

3. Reflexion

Was den Papst Franziskus erwartet, weiß nur Gott. Der neue Papst wird wohl genau bedacht haben, was ihn erwarten kann und was er tun müsste, könnte oder möchte. Hier erwähne ich jetzt nur einige Aufgaben, die uns in El Salvador wichtig erscheinen und die für alle in der Kirche wichtig sein können. Auch wir selbst müssen daran mitarbeiten, aber der Papst hat eine größere Verantwortung und – hoffentlich – mehr Mittel zur Verfügung.

Die erste Aufgabe – die bedeutendste aller Utopien – besteht darin, die Utopie von Papst Johannes XXIII. Wirklichkeit werden zu lassen: „Die Kirche ist vornehmlich die Kirche der Armen“. In der Aula des II. Vatikanischen Konzils hatte er damit keinen Erfolg, so dass ca. 40 Bischöfe sich außerhalb der Aula versammelten und in den Domitilla-Katakomben ein Manifest unterzeichneten, das man den „Katakombenpakt“ genannt hat. Viele sagen, Bergoglio sei besonders sensibel für die Armen. Hoffentlich ist er sich im Klaren darüber, die Kirche der Armen Wirklichkeit werden zu lassen und Schluss zu machen mit der reichen Kirche der Bürgerlichen und Reichen. An Gegnerschaft wird es nicht fehlen, das haben ja auch nach Medellín viele Bischöfe erfahren müssen, die die Armen in die Mitte der Kirche rückten. Die Gegner saßen in den Ordinariaten und in der Kurie der Kirche, aber besonders machtvoll auch in den Finanz- und Machtzentren. Sie haben tausende von Christinnen und Christen umgebracht. Hoffentlich schrickt Papst Franziskus nicht zurück vor einer Kirche der Verfolgten und der Märtyrer, wie es die Kirchen von Bischof Romero und Bischof Gerardi waren. Hoffentlich verkündet er laut, dass die Märtyrer, konkret auch die Märtyrer aus Gründen der Gerechtigkeit, – ob er sie nun heilig spricht oder nicht – zum Besten gehören, was wir in der Kirche haben. Durch sie wird die Kirche Jesus von Nazareth ähnlich.

Dafür ist nicht entscheidend, dass er Bischof Romero heilig spricht, auch wenn das ein gutes Zeichen wäre. Und wenn der Papst mal menschliche Schwäche zeigt, dann soll es doch bitte diese sein: dass er auf sein lateinamerikanisches Vaterland stolz ist, auf ein Vaterland voller Leid und voller Hoffnung, den Märtyrertod gestorben und doch immer wieder auferstanden. Und dann soll er doch auch stolz sein auf die gesamte Generation von Bischöfen: Leonidas Proaño, Helder Camara, Aloysius Lorscheider, Samuel Ruiz…. Sie wurden keine Päpste, die meisten von ihnen nicht einmal Kardinäle, aber von ihnen leben wir.

Die zweite Aufgabe bezieht sich auf den Problemkomplex innerhalb der kirchlichen Organisation, der dringlich gelöst werden muss:

  1. die Kurienreform in Rom ist höchst dringlich;
  2. die Mitarbeiter dort sollten vor allem Laien sein;
  3. Rom soll den Ortskirchen die Wahl ihrer Bischöfe überlassen;
  4. alle Symbole von weltlicher Macht und Würde sollen aus der Umgebung des Papstes verschwinden und der Nachfolger Petri darf kein Staatschef mehr sein, weil das eine Blamage für Jesus ist,
  5. Rom und die gesamte Kirche sollte die Spaltung der christlichen Kirchen als eine Gotteslästerung empfinden.
  6. Rom sollte die Lage der Katholiken klären, deren erste Ehe gescheitert ist und die wieder verheiratet sind.
  7. Rom soll den Pflichtzölibat überdenken.

Und drei weitere Probleme:

  1. Ein für allemal muss die unerträgliche Lage der Frauen in der Kirche geregelt werden.
  2. Aufhören muss die Geringschätzung, ja Missachtung der Indígena-Kultur, der Mapuches in Südamerika und aller, die der Papst bei seinen Reisen in Afrika, Asien und Lateinamerika kennen lernen wird.
  3. Wir müssen es lernen, die Mutter Erde zu lieben.

4. Verpflichtungen

Der neue Papst auf dem Balkon an St. Peter und die Millionen auf dem Petersplatz sollten kein Schauspiel aufführen: Der Papst als einziger Akteur und die vielen Gläubigen als Zuschauer mit Eintrittskarten. Zum Schluss noch einmal die Gedanken, die ich nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. aufgeschrieben hatte. Es ist zwar utopisch, aber daran könnte man arbeiten. Sicherlich ist der exquisite Petersplatz, den ich am Anfang beschrieben habe, nicht der am besten geeignete Ort für die christliche Utopie. Das wäre vielmehr die Krippe von Bethlehem, das Haus der Armen. Aber wo auch immer, ich hoffe, wir werden uns gegenseitig animieren, das Folgende zu tun:

Den Papst zu entmystifizieren und zu humanisieren, kostet. Zu glauben, dass er wie wir ist, kostet. Aber es wäre gut, uns mit unseren Möglichkeiten dafür einzusetzen, dass ein Mensch gewählt würde, der nicht nur zu pastoraler Amtsführung begabt ist, sondern auch Jesus ähnlich ist und uns ermuntert, Jesus ähnlich zu werden, und dem wir in aller Bescheidenheit behilflich sind, Jesus ähnlich zu werden. Darum bitten wir Papst Franziskus heute und bieten es ihm zugleich an.

Übersetzung aus dem Spanischen: Norbert Arntz

Quelle: http://www.redescristianas.net/2013/04/03/el-nuevo-papa-reflexionesjon-sobrino-teologo/

Desde el anuncio del nuevo Papa los periodistas preguntan cuál es nuestra opinión. Para contestar en serio habría que esperar algunos días y semanas. Pero ante su insistencia ofrezco ahora algunas reflexiones por si son de utilidad. Cuatro cosas me han venido a la mente: 1. Folclore mediático, 2. Conocimientos necesarios, 3. Reflexiones sobre el para qué de lo que estaba ocurriendo, y 4. Si y a qué nos compromete.

1. Folclore mediático. La Plaza de San Pedro estaba abarrotada de gente de todas razas y colores, con banderas variopintas, con rostros expectantes y sonrientes. La fachada del Templo estaba adornada con esmero calculado. Se dejaban ver también personas vestidas con capisayos y acicaladas como no se ven en las calles de la vida real, en campesinos y señoras del mercado. Imperaba el folk-lore -del inglés: costumbres populares-, aunque en la plaza de San Pedro las costumbres eran más sofisticadas y acicaladas que en las de los pueblos del terruño español y los cantones salvadoreños. Nada de esto era malo, pero no decía nada importante de quién iba a ser el nuevo papa, qué alegrías y problemas iba a tener y con qué cruz iba a cargar… Sí era chocante el despliegue de suntuosidad alejada de la sencillez de Jesús. Y se adivinaba una cierta jactancia en los organizadores: “todo está saliendo bien”. Cuando esta perfección expresa además poderío la suelo llamar pastoral de la apoteosis.

Y se escuchó el nombre del nuevo papa: Jorge Mario Bergoglio. Para los no iniciados fue una sorpresa total. Y una gran novedad. El papa es argentino, el primer papa de ese país. Y es jesuita, el primer papa de esa orden. Ambas cosas pueden ser trivializadas, como ha ocurrido en algunos medios. Por eso hay que entenderlo bien. Argentino es Messi, pero no todos los argentinos son estrellas. Jesuita fue Pedro Arrupe, pero -y aquí hablo de cosas más serias- no todos los jesuitas somos como él. Al folclore pertenece también titulares como “argentino y jesuita” sin mucho ingenio y con pereza mental. ¿No tendrán otra cosa que decir? Los momentos folclóricos y mediáticos duran poco. Triste es mantenerlos voluntaristamente, o seguir añadiendo detalles intranscendentes, sin acabar de entrar en el fondo del asunto: el papa, la Iglesia, Dios y nosotros. ***De los amos de los medios -y de la tolerancia de los espectadores- dependerá que lo folclórico siga siendo lo más socorrido.

Pero algo no fue folclórico ya el primer día: la vestimenta sencilla del papa, la pequeña cruz sobre su pecho donde no había oro ni plata ni brillantes, su oración que, inclinándose, pidió al pueblo antes de bendecirles él a ellos. Son signos pequeños pero claros. Ojalá crezcan como signos grandes y que acompañan a su misión. Clara quedó la sencillez y la humildad.

2. Conocimientos necesarios. Sin ellos es difícil hablar del nuevo papa -y no es fácil conseguirlos en breve tiempo. No soy experto en la vida, trabajo, gozos y sufrimientos de Bergoglio. Haré uso de algunos conocimientos personales. Y para no caer en irresponsabilidad he procurado conectarme con personas sobre todo de Argentina, a las que no citaré, que han tenido contacto directo con él. Espero comprensión por lo limitado de lo que voy a decir en este apartado. Y pido disculpas si cometo algún error. Bergoglio es un jesuita que ha ocupado cargos importantes en la Provincia de Argentina. Ha sido profesor de teología, superior y Provincial. No es difícil hablar de sus tareas externas. Pero de lo más interno sólo se puede hablar con delicadeza y, ahora, con respeto y responsabilidad. Muchos compañeros lo han recordado como persona de hondos convencimientos y temperamento, decidido luchador y sin tregua. “Si le hacen papa, limpiará la curia”, se ha dicho con humor. También le recuerdan por su interés desmedido de comunicar a otros sus convicciones sobre la Compañía de Jesús, interés que se podía convertir en posesividad, hasta exigir lealtad hacia su persona. Muchos recuerdan su austeridad de vida, como jesuita, arzobispo y cardenal. Muestra de ello es su vivienda y su proverbial viajar en autobús.

Ya obispo, muchos de sus sacerdotes recuerdan su cercanía y como se les ofrecía a suplirles en su trabajo parroquial, cuando necesitaban dejar la parroquia para salir a descansar. La austeridad de vida iba acompañada de un real interés por los pobres, indigentes, sindicalistas atropellados, lo que le llevó a defenderlos con firmeza ante los sucesivos gobiernos. Los temas morales le han sido cercanos, y ciertamente el del aborto, lo que le llevó a enfrentarse directamente con el presidente del país. En todo ello se aprecia una forma suya específica de hacer la opción por los pobres. No así en salir activa y arriesgadamente en su defensa en las épocas de represión de las criminales dictaduras militares. La complicidad de la jerarquía eclesiástica con las dictaduras es conocida. Bergoglio fue superior de los jesuitas de Argentina desde 1973 hasta 1979, en los años de mayor represión del genocidio cívico militar. No parece justo hablar de complicidad, pero sí parece correcto decir que en aquellas circunstancias Bergoglio tuvo un alejamiento de la Iglesia Popular, comprometida con los pobres. No fue un Romero. No tengo conocimientos suficientes, y lo digo con temor a equivocarme. Bergoglio no ofrecía la imagen de Monseñor Angelleli, obispo argentino asesinado por los militares en 1976. Muy posiblemente sí ocurría en su corazón, pero no solía aflorar en público el recuerdo vivo de Leónidas Proaño, Monseñor Juan Gerardi, Sergio Méndez…

Por otra parte, desde 1998, como arzobispo de Buenos Aires acompañó de diferentes maneras a sectores maltratados de la gran ciudad, y con hechos concretos. Un testigo ocular cuenta que en la misa del primer aniversario de la tragedia de Cromagnon –incendio ocurrido durante un concierto de rock que costó la vida a 200 jóvenes- Bergoglio se hizo presente y con fuerza exigió justicia para las víctimas. A veces usó lenguaje profético. Denunció los males que “trituran la carne del pueblo”, y les puso nombre concreto: la trata de personas, el trabajo esclavo, la prostitución, el narcotráfico, y muchos otros. Para algunos, quizás la mayor virtud y la mayor fuerza para llevar adelante su actual ministerio papal es que Bergoglio es un hombre abierto al diálogo con los marginados y desde el dolor. Acompañó con decisión procesos eclesiales en los márgenes de la Iglesia Católica, y los procesos que ocurren al borde de la legalidad. Dos ejemplos emblemáticos son la Vicaría de curas villeros de los barrios marginales y su apoyo a los curas que deambulaban sin un ministerio digno.

3. Reflexión. Qué le espera al Papa Francisco, solo Dios lo sabe. El nuevo papa habrá pensado bien lo que le puede esperar y lo que él deberá, podrá y querrá hacer. Ahora enumeramos algunas tareas que a nosotros, desde El Salvador, nos parecen importantes, y que pueden ser importantes para todos en la Iglesia. También nosotros debemos llevarlas a cabo, pero el papa tiene una mayor responsabilidad y, ojalá, tenga más medios. Las tareas coinciden mucho con las que José Ignacio González Faus ha propuesto recientemente.

La primera -la mayor de las utopías- es hacer realidad la utopía de Juan XXIII: “La iglesia es especialmente la Iglesia de los Pobres”. No tuvo éxito en el aula del Vaticano II, de modo que unos 40 obispos se reunieron fuera del aula, y en las Catacumbas de Santa Domitila firmaron el manifiesto que se ha llamado “El Pacto de las Catacumbas”. Por lo que muchos dicen, Bergoglio tiene sensibilidad hacia los pobres. Ojalá tenga lucidez para hacer real la Iglesia de los Pobres, y que ésta deje de ser iglesia de abundancia, de burgueses y ricos. No le faltarán enemigos, como no faltaron después de Medellín a muchos jerarcas que sí pusieron a los pobres en el centro de la Iglesia. Los enemigos estaban dentro de curias eclesiásticas, y muy poderosamente en el mundo del dinero y el poder. Estos asesinaron a miles de cristianos y cristianas. Ojalá el Papa Francisco no se asuste de una iglesia perseguida y mártir, como las de Monseñor Romero y Monseñor Gerardi. Y los canonice o no, ojalá proclame que los mártires, concretándolos también como los mártires por la justicia, es lo mejor que tenemos en la Iglesia. Es lo que la hacen parecida a Jesús de Nazareth.

Para ello no es esencial que canonice a Monseñor Romero aunque sería un buen signo. Y si el papa cae en alguna debilidad humana, sea ésta estar orgulloso de su patria latinoamericana, sufriente y esperanzada, mártir y siempre en trance de resurrección. Y estar orgulloso de toda una generación de obispos: Leonidas Proaño, Helder Camara, Aloysius Lorscheider, Samuel Ruiz… No llegaron a papas, la mayoría de ellos tampoco a cardenales. Pero de ellos vivimos.

La segunda es la conocida constelación de problemas al interior de la organización de la Iglesia que esperan solución urgente.

a) La muy urgente reforma de la Curia Romana.
b) Que los miembros de la Curia sean preferentemente laicos.
c) Que Roma deje a las iglesias locales la elección de sus pastores.
d) Que desaparezcan del entorno papal todos los símbolos de poder y de dignidad mundana, y ciertamente que el sucesor de Pedro deje de ser jefe de Estado, porque eso avergonzaría a Jesús.
e) Que Roma y toda la Iglesia sienta como ofensa a Dios la actual separación de las iglesias cristianas.
f) Que Roma solucione la situación de los católicos que fallaron en su primer matrimonio y han encontrado estabilidad en una segunda unión.
g) Que Roma repiense el celibato ministerial.

Y otras tres.
a) Que de una vez por todas arreglemos la situación insostenible de la mujer en la iglesia.
b) Que dejemos de minusvalorar, a veces menospreciar, al mundo indígena, a los mapuches de América del Sur y a todos los que el papa irá conociendo en sus viajes por África, Asia y América Latina.
c) Que aprendamos a amar a la madre tierra.

4. Compromiso. El nuevo papa en el balcón de San Pedro y los millones de personas en la Plaza no debieran convertirse en un gran actor, el papa, y en espectadores taquilleros, los fieles. Termino con la reflexión que escribí después de la renuncia de Benedicto XVI. Es utopía, pero por ella habrá que trabajar. Cierto es que la exquisita plaza de San Pedro, descrita al principio, no es el lugar cristiano de la utopía. Este es el portal de Belén, la casa de los pobres. Pero sea en un lugar o en otro, ojalá nos animemos unos a otros a lo siguiente:

Cuesta humanizar y desmitificar al papa. Cuesta creer que es como nosotros. Pero bueno será comprometernos, dentro de nuestras posibilidades a que salga elegido alguien que, además de amplias dotes de gobierno pastoral, se parezca a Jesús y nos anime a parecernos a Jesús. Y que, con la modestia del caso, le ayudemos a parecerse a Jesús. Esto es lo que hoy le pedimos y le ofrecemos al Papa Francisco

http://www.redescristianas.net/2013/04/03/el-nuevo-papa-reflexionesjon-sobrino-teologo/