Zehn Jahre Priesterinnenbewegung in der römisch-katholischen Kirche

Wir dokumentieren die Presse-Erklärung der RCWP-international (Roman Catholic Women Priests) anlässlich des Jubiläums:

Vor 10 Jahren (am 29.06.2002) ereignete sich die erst öffentliche Ordination von Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche.

Einige der sieben ordinierten Frauen hatten sich bereits seit dem 2. Vatikanischen Konzil in Wort und Schrift für die Frauenordination eingesetzt. Im Laufe von 10 Jahren ist aus diesem kleinen Anfang (2002) inzwischen eine wachsende internationale Bwegung geworden.

Zur Zeit üben ca. 130 Priesterinnen (darunter einige Kandidatinnen) in verschiedenen Ländern ihren Dienst aus: z.B. in Hauskirchen und in größeren Gemeinden, in Krankenhäusern, in der Altenpflege sowie in Gefängnissen und in der Obdachlosenarbeit. So gestalten sie im Geist Jesu Christi eine gegenläufige frauenfreundliche Tradition innerhalb der erstarrten römisch-katholischen Kirche.

Historischer Hintergrund:
Angesichts wachsender internationaler Bewegung für die Frauenordination in der nachkonziliaren Phase hatte die vatikanische Kirchenleitung bereits 1977 eine Erklärung gegen die Zulassung von Frauen zum Priesteramt veröffentlicht, obwohl dem Report der Päpstlichen Bibelkommission (1976) zufolge das Neue Testament keine Grundlage dafür bietet, Frauen endgültig vom Priesteramt auszuschließen. Dennoch wurde die Frauenordination durch das Apostolische Schreiben Johannes Pauls II. Ordinatio Sacerdotalis (1994) „definitiv“ ausgeschlossen.
Die Ablehnung der Frauenordination seitens der vatikanischen Kirchenleitung beruht eindeutig auf theologisch nicht tragfähigen, frauenfeindlichen Gründen; deshalb stößt sie weltweit bei katholischen Frauen und in kirchlichen Reformbewegungen auf zunehmenden Widerstand.

Für die deutsche Sektion der internationalen Bewegung „Roman Catholic Women Priests“
(RCWP): Ida Raming, Dr. theol., Stuttgart, Juni 2012

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